Zum Hauptinhalt springen

BFS-Newsletter November 2015

Inhalt:

 

  • Hauptamtliche Geschäftsführung für den BFS: Silke Spahr!
  • BFS-Vorstand tagt in Mainz und fällt Beschlüsse
  • Dein/Deine Assistent/in für ein Jahr frei im BFS!
  • Pläne für eine BFS-Akademie
  • Strategische Partnerschaft mit fairTV
  • Haustarifverträge in ÖR-Fernsehanstalten: BFS fordert von Ver.di mehr gemeinsames Engagement
  • Neue Strategien und Aktionen der FILMSCHAFFENDEN - Umfrage zur Zufriedenheit im Beruf
  • Runder Tisch Urheber-Fernsehauftragsproduktionen: Zukünftig Gewinnbeteiligung für Editoren (und andere Miturheber)
  • Statusfeststellungsverfahren: Die Pläne von Bündnis90/ Die GRÜNEN und der SPD
  • Aus den Regionen
  • TERMINE DES BFS
  • Veranstaltungstipps

 

 

Einige Wochen sind nun seit dem letzten Newsletter vergangen. Und in dieser Zeit ist eine Menge passiert. Nach 30 Jahren hat der BFS nun eine hauptamtliche Geschäftsführung, die ab dem 1. Januar 2016 zu einer neuen Stufe der Verbandstätigkeit führen soll: Silke Spahr, die als Volljuristin in der Vergangenheit u.A. als Geschäftsführerin von im Film- und TV-Geschäft bedeutender Unternehmen wie PROGRESS Film-Verleih, dem ARD-Tochterunternehmen „german united distributors“ und bei „Marketing & Sales Studio Hamburg Fernseh Allianz“ tätig war. Zugleich wurden in den letzten Wochen Vorbereitungen getroffen für eine „BFS-Akademie“, die die Weiterbildungsaktivitäten unter dem Motto SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS stärker institutionalisieren soll. Und mehr und mehr engagiert sich der BFS in Fragen der Arbeitsbedingungen für TV-Sender in Deutschland. Der gesamte mediale Auftritt des BFS wird schon in wenigen Wochen mit einer komplett neuen Website ein attraktives und der Zeit angepasstes Gesicht bekommen.

 

Und: Das Protokoll der Jahreshauptversammlung im Mai ist übrigens im internen Bereich der Website einsehbar.

 

HAUPTAMTLICHE GESCHÄFTSFÜHRUNG FÜR DEN BFS: SILKE SPAHR!

 

 

 

Als Resultat der JHV am 16. Mai 2016 hat die Suche nach einer hauptamtlichen GESCHÄFTSFÜHRUNG die Findungskommission aus 35 Bewerbern die Volljuristin Silke Spahr zur hauptamtlichen Geschäftsführerin des Bundesverbandes Filmschnitt Editor e.V. bestimmt. Der Vorschlag wurde vom Vorstand des BFS einstimmig bestätigt!

Silke Spahr war zuletzt als strategische Unternehmensberaterin im Filmbereich tätig, zuvor hat sie sich in Positionen der Geschäftsführung großer Filmverleih- und Marketingfirmen („PROGRESS-Filmverleih GmbH“, der ARD-Tochter „german united distributors“-Programmvertrieb sowie „Studio Hamburg Fernseh Allianz GmbH – Marketing & Sales/ Legal & Business Affairs“) einen Namen gemacht. Sie ist sehr gut vernetzt, kennt die Branche in- und auswändig und bringt zudem viel Erfahrung in öffentlichem Auftreten und Pressearbeit mit, so dass sie den Verband und den ganzen Berufsstand nach innen und nach außen hervorragend vertreten wird.

Ihre Tätigkeit im BFS wird Silke Spahr zum 1. Januar 2016 aufnehmen und den BFS – nach drei erfolgreichen Jahrzehnten – neben der weiterhin engagiert laufenden ehrenamtlichen Vorstandsarbeit und Mitgliederaktivitäten auf eine neue Stufe der Verbandsarbeit führen.

 

BFS-VORSTAND TAGT IN MAINZ UND FÄLLT BESCHLÜSSE

 

Das erste Oktoberwochenende verbrachte der Vorstand in Mainz, um dort in Klausur die Strategien für die Zukunft des Verbandes zu besprechen sowie über unsere Aktivitäten und die Ereignisse seit unserem letztjährigen Treffen in Leipzig zu reflektieren.

 

Als Resultat auf die immer wieder aufflammenden Forumsdiskussionen zu Gagen und Arbeitsbedingungen werden die Aktivitäten zur Erstellung von Gagenempfehlungen in den verschiedenen Bereichen des Schnitts und sowohl für Rechnungssteller als auch für auf Produktionszeit angestellte KollegInnen weiter vorangetrieben. Sie sollen auf dem öffentlichen Bereich der Website erscheinen, so dass auch Produktions- und Herstellungsleiter sich dort über angemessene Bezahlung von FilmeditorInnen informieren können. Zudem werden Muster-AGBs ausgearbeitet für Rechnungssteller und für die Vermietung des eigenen Schneideraumes, sowie perspektivisch Empfehlungen für ideale Arbeitsbedingungen inkl. Gesundheit am Arbeitsplatz und ein paar Eckpfeiler zur Berechnung des Zeitaufwandes für den Schnitt von unterschiedlichen Filmformaten.

 

Den bewährten Gagenspiegel im Mitgliederbereich behalten wir selbstverständlich bei, so dass man sich dort weiterhin über die real bezahlten Gagen in den verschiedenen Regionen informieren kann und so eine gute Argumentationshilfe bei Verhandlungen an der Hand hat. Er wird um einige Spalten erweitert und die Suchfunktionen werden verbessert.

 

Eine Möglichkeit, Mitgliedern des BFS eine vergünstigte Rechtsschutzversicherung für Arbeits- und Vertragsrecht anbieten zu können, recherchieren wir derzeit.

 

Desweiteren besprachen wir das weitere Vorgehen für die neue Website, die auf einem guten Weg ist. Wir hoffen, ab Anfang 2016 online gehen zu können.

 

Das Finanzielle: Weil mit der Einrichtung der GF-Stelle und des notwendig gewordenen Umzuges der BFS-Geschäftsstelle Kosten auf uns zukommen, die zunächst noch nicht ganz von den Mitgliedsbeiträgen gedeckt werden können, sollten im Haushalt des BFS weitere Kosten eingespart werden.

 

Auch spielt die Mitgliedergewinnung weiterhin eine zentrale Rolle. Hierfür möchten wir eine AG gründen, die sich konzentriert mit dem Thema befasst, so dass wir, sobald Frau Spahr ihre Arbeit als GF aufnimmt, eine Kampagne starten können. Wer sich vorstellen kann, hier mitzuarbeiten, meldet sich bitte in der Geschäftsstelle.

 

Um den Beruf und das, was wirklich dahintersteckt, mehr nach außen zu tragen, wollen wir verstärkt Werkstattgespräche auf Filmfestivals organisieren. Dies nach Möglichkeit in Zusammenarbeit mit den Festivals, so dass sie dort ein offizieller Programmpunkt werden. Deshalb: Sagt uns bitte so früh wie möglich Bescheid, wenn Filme, die ihr montiert habt, auf Festivals laufen.

 

Der Vorstand muss wachsen! Da nicht alle Mitglieder des derzeitigen Vorstandes zur nächsten JHV wieder antreten, brauchen wir dringend Kandidaten, die es sich vorstellen können, ab nächstem Frühjahr den Verband mit all seinen Neuerungen mitzugestalten. Das wird sicher eine spannende Aufgabe!!! Besonders die Zusammenarbeit mit Silke Spahr eröffnet viele Möglichkeiten, auch nach außen hin mehr zu bewirken.

.

DEIN/ DEINE ASSISTENT/IN FÜR EIN JAHR FREI IM BFS!

 

Noch bis zum Ende des Jahres können BFS-Vollmitglieder je eine Assistentin oder einen Assistenten für ein Jahr kostenlos mit in den BFS bringen.

 

Nicht nur wir Editor/innen vermissen die AssistentInnen in unserem Arbeitsalltag mehr und mehr, auch deren Situation wird immer schwieriger. Meist sind sie als Freie in Postproduktionshäusern  tätig, um dort bei stundenweiser Bezahlung im Akkord anzulegen und zu beschriften. Der Kontakt zu den Editor/innen ist spärlich, die Arbeitsprozesse der Filmmontage bekommen sie kaum noch mit.

 

Deswegen erhoffen wir uns von diesem Schritt, dass wir mit ihnen zusammen vom Verband aus mehr zur Verbesserung der Situation tun können. Und dass die Assistent/innen sich untereinander besser vernetzen und austauschen. Für uns alle.

 

Bitte macht uns einen entsprechenden Vermerk auf den Aufnahmeantrag – zu finden auf der BFS-Website: 
www.bfs-filmeditor.de/fileadmin/Dateien/PDF/mitgliedsantraege/mitgliedsantrag-assistent.pdf

 

PLÄNE FÜR EINE BFS-AKADEMIE

 

Auf Initiative der Dozenten unserer (SCHNELLER) SCHLAUER WERDEN-Seminare wollen wir das Angebot zur Fortbildung etwas effektiver gestalten und strukturieren. Unter Anderem sollen die Dozenten Gagen nach festen Sätzen bekommen, so dass die Seminare in allen Städten zu den gleichen Bedingungen stattfinden können, und Seminare, die gut angenommen werden, sollen in andere Städte gebracht werden.

 

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT MIT FAIR-TV

 

Spätestens mit dem gemeinsamen Jour Fixe des BFS mit fairTV in Leipzig (25. September) steht die Frage im Raum, wie eine Kooperation mit beiden Verbänden ausgebaut werden könnte.

 

Als erstes Projekt steht bereits „Equal Pay“ auf der Tagesordnung – ein Projekt, in dem mit Hilfe einer Unternehmensberatung und der wirtschaftswissenshaftlichen Fakultät einer Universität untersucht und in einem Gutachten niedergelegt wird, wie hoch der Faktor sein müsste, mit dem Selbständige „Rechnungssteller“ einen „auf Lohnsteuerkarte“ erbrachten Lohn für ihre Rechnung multiplizieren müssten, um gegenüber dem „auf Produktionsdauer Beschäftigten“ gesamtwirtschaftlich keine Verluste zu haben.

 

HAUSTARIFVERTRAG-LEAKS EINGERICHTET

 

BFS fordert von Ver.di mehr gemeinsames Engagement in Bezug auf Haustarifverträge in ör Fernsehanstalten

 

Zunehmend engagiert sich der BFS in Fragen der Vergütungen von Editoren durch TV-Sender. Während einerseits die Sender in ihren Kalkulationen mit Produzenten die Honorare für Editoren gerade mal mit der Mindestarifgage (1.434 Euro/Woche) dotieren, teils aber gar keine in Einzelposten aufgeschlüsselte Kalkulationen mehr erstellen, sondern den Produzenten pauschal eine Summe für die Erstellung eines Filmes überweisen (womit der Produzent klar kommen und...“jonglieren“ muss), geht es den direkt für TV-Sender als freie Mitarbeiter tätigen Editoren noch schlechter. Sie werden – egal ob in tagesaktuellen Produktionen oder in größeren Projekten mit Millionenbudget (z.B. 90-minütigen Dokumentationen) – auf Produktionsdauer (Lohnsteuerkarte) beschäftigt, erhalten dabei aber nur eine Vergütung nach sog. „Haustarifen“. Diese Tarife haben sich über die Jahre neben dem allgemein gültigen Ver.di-Tarifvertrag (TV FFS) „etabliert“. Sie liegen – je nach Fernsehanstalt – zwischen 170 Euro bis etwa 250 Euro/Tagesgage! Auch liegen dem BFS Verträge aus dem ZDF (im Original/geschwärzt) vor, die eine Vergütung von 125 Euro (brutto!) ausweisen.

 

Der BFS hält diese Verträge nicht nur für unerträglich, er hält sie auch für sittenwidrig.

 

Aufgrund unseres Kooperationsvertrages mit Ver.di konnte der BFS erreichen, dass der Ver.di Bundesvorstand (Fachbereich Medien) die Ver.di-Vorstände in den Sendern auffordert, die teils über viele Jahre im Verborgenen gehaltenen „Haustarifverträge“ offenzulegen. Als kleine Sensation ist nunmehr zu feiern, dass u.A. der „Haustarifvertrag“ des ZDF jetzt erstmalig den BFS-Mitgliedern (im „internen Mitgliederbereich“) zugänglich ist! Auch „Haustarifverträge anderer Sender sind dort zu finden...und werden nach und nach aktualisiert.

 

Zugleich hat der Bundesvorstand von Ver.di auf unsere Veranlassung hin die Ver.di-Vorstände in den Sendern aufgefordert, zukünftig in den Verhandlungen mit den Geschäftsleitungen der Sender in unserem Sinne so zu verhandeln, dass wenigstens die Gagenhöhen im für die „freie Produktionsszene“ gültigen Tarifvertrag (TV FFS) eingehalten werden!

 

NEUE STRATEGIEN UND AKTIONEN DER FILMSCHAFFENDEN

 

Bitte beteiligt euch unbedingt zuhauf an der UMFRAGE ZUR BERUFSZUFRIEDENHEIT, die die Bundesvereinigung der TV- und Filmschaffenden-Verbände derzeit führt. Sie ist ein wichtiges Instrument, um bei Politik, Sendern und Behörden für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. Zudem können wir, wenn sich genügend Filmeditor/innen beteiligen, auch für unseren Berufszweig die Entwicklung seit der letzten Umfrage vor zwei Jahren nachvollziehen. Die Umfrage soll bis zum 10. Dezember laufen.

http://die-filmschaffenden.de/umfrage2015

 

Die AKTION TARIFTREUE existiert seit einigen Jahren als Service der Filmschaffenden. Hier können nicht tarifkonforme Arbeitsverträge über den Berufsverband eingereicht werden, gibt es mindestens drei Einreichungen zu einer Produktion, wird die Firma in einem Mehrstufenverfahren zu Nachbesserungen aufgefordert, ggf. werden zuständige Behörden eingeschaltet. Die Angaben sind streng ANONYM und OHNE ANGABE DES BERUFES.

 

RUNDER TISCH URHEBER-FERNSEHAUFTRAGSPRODUKTIONEN

 

Zukünftige Gewinnbeteiligung für EditorInnen (und andere Filmschaffende) im TV?

Auf Intitiative des BFFS (Film- und Fernsehschauspieler) und Ver.di soll es – nach den ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen mit der Produzentenallianz um urheberrechtlich begründete Erlösbeteiligungen – jetzt direkte Verhandlungen mit der ARD zur Erlösbeteiligung von TV-Produktionen kommen. Daran beteiligt sind auch BFS, der VDD (Drehbuch), der BVR (Regie), der BVK (Kamera), BVFK (Fernsehkamera), VSK (Szenen- und Kostümbildner), VDRSD (Requisiten- und Set-Dekorationsleute).

Für den BFS werden Dietmar Kraus und Babette Rosenbaum aktiv mit am Verhandlungstisch sitzen.

 

UPDATE STATUSFESTSTELLUNGSVERFAHREN: DIE PLÄNE VON BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UND DER SPD

 

Im Zuge des Engagements des BFS für ein besser geregeltes „Statusfeststellungsverfahren“ bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) bzw. sinnvolleren Vorgängen zur Behandlung der Sozialversicherungspflicht, als sie bislang vorherrschen, kam es nach der Konferenz zwischen BFS und DRV (wir berichteten) nun zu weitergehenden Gesprächen mit der Politik. Am 8. September konnten die im BFS mit dem Thema seit Jahren befassten Mitglieder Florentine Bruck, Sven Budelmann und Klaus Eichler eine Konferenz mit Bundestagsabgeordneten (und ihren Referenten und Mitarbeitern) der Fraktion „Bündnis 90/ DIE GRÜNEN“ erreichen. Die MdB Tabea Rößner (Sprecherin für „Medien, Kreativwirtschaft und Digitale Infrastruktur“) und Markus Kurth (Sprecher für „Rentenpolitik“) haben auf die Darstellung des BFS über die „nicht hinnehmbaren Zustände in Sachen Statusfeststellungsverfahren...“ (...und der „finanziellen Lage von Filmschaffenden im Allgemeinen“..) mit der Feststellung reagiert, dass ihnen die Problematik bewusst sei, es aber aufgrund der „verworrenen Situation im Gefüge zwischen Politik und Behörde“ zunächst keine Patentlösung für das Problem in Sicht sei. Eine Lösung könnte – aus Sicht von „Bündnis 90/ DIE GRÜNEN“ - ihr seit Jahren propagiertes Projekt der „Bürgerversicherung“ sein, bei dem jeder Bürger grundsätzlich in die Sozialversicherung einzahlen müsse – es sei denn, er/ sie könne eine alternative, private Sozialversicherung nachweisen. Sobald ihre Partei wieder an einer Bundesregierung beteiligt sei, würden sie dieses Projekt angehen.

 

Einige Monate nach der entsprechenden BFS-Anfrage bei der SPD-Bundestagsfraktion kam es nun (am 12. November) auch dort zu einer Konferenz zum Thema „Statusfestellungsverfahren“, an der auch der BVK (Kamera/ Kinematografie), der BVFK (Fernsehkamera), der IVS (Interessenverband der Synchronschauspieler), der „Filmschaffenden“ sowie VertreterInnen von Ver.di, der DRV und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie eben mehrere Abgeordnete der SPD-Bundestagsfraktion teilnahmen. Der BFS war durch Florentine Bruck, Sven Budelmann und Klaus Eichler vertreten.

 

Vor allem die Vertreter von BFS, BVK und BVFK machten Politik und Verwaltung auf verschiedenste Weise klar, wie abstrus das Verfahren in der Bewertung des Sozialstatus ist – und dass die unklaren Kriterien es zum Problem werden lassen, in dieser Branche angemessen wirtschaftlich zu agieren (schon weil man nicht weiß, auf welcher Honorarbasis man mit einer Produktionsfirma verhandeln soll – weil es erst nachträglich endgültig klar wird, ob der Status der Selbständigkeit oder einer „Anstellung auf Produktionsdauer“ erfolgen soll.) Der BFS-Vertreter Klaus Eichler, der in seinem Eröffnungsvortrag die „Verantwortung und Bestrebungen der Sozialpolitik“ lobte, stellte andererseits klar, dass in der heutigen Situation der Filmbranche nicht eindeutig ausgemacht sei, dass Rechnungsstellung „Ausbeutung“ und angesichts der mangelnden Moral der öffentlich-rechtlichen Sender „Lohnsteuerkarte“ ein Allheilmittel für angemessenes Einkommen bedeute und insgesamt die Politik mit der Praxis des „Statusfeststellungsverfahrens“ nicht mehr auf der Höhe der Zeit sei. Er leitete auf die Einladenden mit dem Augenzwinkern über, dass „vielleicht ja die SPD heute eine Lösung parat hätte“, worauf der MdB Ralf Kapschack sogleich mit der Erwiderung reagierte, „dass man ob der Komplexität der Problematik da nicht zu viel erwarten sollte“, das hinge auch „vom Wähler ab“, die SPD stünde jedenfalls nach wie vor (ebenso wie die GRÜNEN) zur „Bürgerversicherung“.

 

Es blieb dann auch eine Konferenz mit vielen Argumenten, vielen Rechtfertigungen...und vielleicht der Erkenntnis bei den Abgeordneten, dass das derzeitige Verfahren zwar vielleicht in sich  juristisch einwandfrei, auf die Praxis bezogen aber unsinnig sei. Wenigstens die MdB Gabriele Hiller-Ohm brachte es auf den Punkt. Mit Hinwendung zu den Vertretern der DRV und des Ministeriums für Arbeit und Soziales sagte sie: „Aber wenn es praktischer Unsinn ist...wie hier triftig dargelegt...können wir es dann nicht einfach abschaffen..?“

 

Pikanterweise hat nur fünf Tage später die Ministerin für Arbeit und Soziales, Andre Nahles (SPD), einen Gesetzentwurf „gegen den Missbrauch von Werkverträgen“ an das Kanzleramt versendet. Dieser Entwurf, der viele Selbständige verunsichert, soll nun anhand des Koalitionsvertrages der Regierung geprüft, wiederum an die Ausschüsse übertragen werden...und schließlich zur  Abstimmung ins Parlament gelangen. Was der Entwurf für das Statusfeststellungsverfahren bedeuten würde, lassen wir juristisch prüfen.

 

AUS DEN REGIONEN

 

ERSTER BFS-JOUR FIXE IN LEIPZIG – GEMEINSAM MIT FAIR TV

 

Der erste Jour Fixe im „mitteldeutschen Raum“ überhaupt fand am 25. September – in Kooperation mit fairTV (dem „Interessenverband für faire TV-Produktionen in Deutschland“) – unter Beteiligung von etwa 20 Mitgliedern beider Verbände und neu hinzugekommenen Gästen statt. Ein nicht unerheblicher Teil der Anwesenden war weder beim BFS noch bei fairTV Mitglied, was sich natürlich möglichst ändern soll. Als Ansprechpartner des BFS in der Region steht Andreas Baltschun (Weimar) zur Verfügung.

Klar ausgesprochen ist, dass BFS und fairTV sich gegenseitig keine aktive Konkurrenz in der Mitglieder-Werbung leisten wollen. - Es geht um Kooperation in dieser lebendigen Region. Diese gemeinsame Form des Jour Fixes soll zu einer regelmässigen Einrichtung werden.

 

 

BFS-RHEIN/MAIN ZU NEUEM LEBEN ERWECKT: JOUR FIXE IN MAINZ MIT SPRUDELNDEN IDEEN UND VIELEN NEUEN GESICHTERN

 

Erstmalig seit mehr als zehn Jahren hat am 2. Oktober – unter reger Beteiligung auch zahlreicher Nichtmitglieder – in Mainz ein Jour Fixe des BFS stattgefunden. Unter den knapp 20 im „Weinhaus Wilhelmi“ erschienen Editoren und Editorinnen war vorherrschendes Thema die Arbeitsbedingungen bei Tätigkeiten für TV-Sender (vermittelt über freie Produktionsfirmen) bzw. direkten Tätigkeiten für diesen Sendeanstalten.

 

Sowohl werden im Umfeld des ZDF Personen auf „Arbeitnehmerüberlassung“ (also. Leiharbeit!) als auch zu Honoraren von teilweise 107 Euro/ Tag beschäftigt!

 

Bis spät in die Nacht haben die Anwesenden über diese Themen diskutiert und die Frage aufgeworfen, wie bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen seien. Auch welche Rolle Gewerkschaften wie Ver.di bzw. (speziell im ZDF und dem WDR) VRFF dabei spielen könnten bzw. welche Strategien und Ziele der BFS sich stellen sollte.

 

Große Sympathie erreichte bei Vielen der Vorschlag eines Mainzer Editors, welcher „im Hinblick auf die Streikendenden beim MDR im September in Leipzig“ vorschlug, der BFS könne ja eine eMail Adresse (blackscreen@bfs-filmeditor.de) einrichten, welche unter ALLEN Editoren in Deutschland bekanntgemacht werden könne...und unter dieser für einen verabredeten Tag im Jahr eine deutschlandweite „Auftragsverweigerung“ stattfinden könne (die Verwendung des Begriffes „Streik“ bleibt den Gewerkschaften vorbehalten).

 

Für die Zukunft hat sich Matthias Stein bereit erklärt, als Ansprechpartner für den BFS in Rhein/ Main zu fungieren. Laszlo Bredy wird Seminare unter dem Motto SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS in Wiesbaden auf die Beine stellen.

 

 

STUTTGART

 

Der nunmehr dritte Jour Fixe am 2. November war gut besucht, es gab folgende Themen:

Die Stuttgarter planen bereits bestehende BFS-Workshops auch ins Ländle zu holen. Das Interesse hierfür ist groß. Außerdem soll eine BFS-Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Filmakademie und der HDM Stuttgart ins Leben gerufen werden. Im Mittelpunkt sollen Werkstattgespräche mit Filmeditoren stehen.

 

Dann gab es die Anregung, von der Veranstaltungsreihe ungeSCHNITTen aus Berlin Videoaufzeichnungen anzufertigen und passwortgeschützt in den Mitgliederbereich der Homepage zu stellen. (eine Kamera ist ausreichend/ungeschnitten...) Das könnte ein weiterer Pluspunkt für eine Mitgliedschaft sein und vielen Mitgliedern, die diese Veranstaltung nicht besuchen können, könnten daran teilhaben.

 

(Anm.: Die Gespräche werden/wurden großteils aufgezeichnet, einige nur als Tonfiles. Da es wichtig ist, hier einen geschützten Raum zu haben, um frei sprechen zu können, werden die Aufzeichnungen, die angefertigt wurden, in gekürzter Form veröffentlicht.              Der Vorstand)

 

 

BAYERN:

 

Die Inselfilmer – Seit ca. 20 Jahren trifft sich die AG Dok Süddeutschland jeden Herbst für ein Wochenende auf der Fraueninsel im Chiemsee. Dieses Mal war der BFS zum ersten Mal Mitveranstalter. Es wurden Filme der Teilnehmer gesichtet – sehr unterschiedliche Formate vom Videoclip über TV-Auftragsproduktionen, ein 40 Jahre alter HFF-Studentenfilm, ein Filmprojekt von und mit Kindern bis hin zu frei produzierten langen Kinofilmen. Anschließend fanden intensive und sehr anregende Diskussionen statt, zudem wurde gut gegessen, getrunken und nachts im Kloster getanzt. Nächstes Jahr wieder.

 

In MÜNCHEN fand am 10. November unter großem Andrang das zweite Gagenseminar in unserer Fortbildungsreihe Schneller schlauer werden mit dem BFS statt.

Mit Stift und auf einem leeren Bierdeckel konnten alle Beteiligten einmal selbst ausrechnen, was für Ausgaben sie jedes Jahr erwarten und wie man seine Tagesgage so berechnet, dass am Ende des Jahres noch etwas übrig bleibt. Sehr ernüchternd war es für einige zu entdecken, wie lange man arbeiten muss, bis man seine Fixkosten gedeckt hat und man endlich in die Gewinnzone rutscht.

Ein Seminar, das wir definitiv weiter ausbauen werden, denn es lohnt sich, einmal einen Tag über Geld nachzudenken.

Stefan Weiß konnte bereits bei diesem Seminar auf die Daten unserer neuen Gagenumfrage zugreifen, die Laura Richter betreut. Eine detaillierte Auswertung wird es noch dieses Jahr geben.

Es wird die Grundlage für eine Gagenempfehlung, die wir nächstes Jahr auf unserer neu gestalteten Webseite veröffentlichen werden.

Wer noch beteiligen will, kann dies unter diesem Link machen:

docs.google.com/forms/d/1h7A1yXRgOVs5rpGeStY87DIqpzzp-SNxF5odUKqCtuc/viewform

 

TERMINE DES BFS

 

Mo. 30. Nov. HAMBURG 19.30h

JOUR FIXE

Themen: Solidarität unter Editoren, Arbeit für Sender: Rahmentarif für den BFS?

In Anwesenheit der Geschäftsführerin des BFS in spe Silke Spahr

im Restaurant Vesper, Osterstr. 10-12, 20259 HH

 

Di. 1. Dez. BERLIN 18 Uhr

ungeSCHNITTen – Gespräche mit FilmeditorInnen

zu Gast: ANDREAS WODRASCHKE, Moderation: Anne Fabini

dffb im Filmhaus am Potsdamer Platz

http://www.bfs-filmeditor.de/aktuell/meldungen/meldung/artikel/ungeschnitten-8/

 

So. 6. Dez. KÖLN 16 Uhr

JOUR FIXE – was brauchen/was wollen wir in Köln?

Bürogmeinschaft Leo 76, Leostr. 76, 50823 Köln

 

Mo. 7. Dez. MÜNCHEN 19.30 Uhr

VORTRAG GUNTRAM SCHUSCHKE/fairTV:

Mittel, Wege und Ziele zur fairen Honorargestaltung bei Film und TV in Deutschland

gemeinsam mit dem BVFK

im Wirtshaus Lohengrins, Cosimastr. 97, 81925 München

https://www.facebook.com/BFS-Bundesverband-Filmschnitt-Editor-e-V-141650542541537/

 

Di., 8. Dez. HAMBURG 19.30 Uhr

VORTRAG GUNTRAM SCHUSCHKE/fairTV:

Mittel, Wege und Ziele zur fairen Honorargestaltung bei Film und TV in Deutschland

gemeinsam mit dem BVFK

im Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, 22301 Hamburg

https://www.facebook.com/BFS-Bundesverband-Filmschnitt-Editor-e-V-141650542541537/

 

Mi. 16. Dez. MÜNCHEN 19 Uhr

JOUR FIXE – das traditionelle Weihnachtswichteln

(Bitte ein kleines Geschenk mitbringen für die Verlosung)

NEUE ADRESSE: La Bouche, Haimhauserstr. 8, 80802 München

 

Sa./So. 12./13. Dez. HAMBURG jeweils 11-17h

SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS

FINANZ-KNOW-HOW, VERHANDLUNGSSTRATEGIEN UND PERSÖNLICHES COACHING  Wie kalkuliere ich mich richtig? Wie verkaufe ich mich richtig?

Wochenendeseminar mit Sabine Brose und Stefan Weiß

SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS

 

So. 12. Dez. MÜNCHEN 11-18h

SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS

ALLER ANFANG IST SCHWER – Ende gut, alles gut?

Tagesseminar mit Kyra Scheurer

SCHLAUER WERDEN MIT DEM BFS

 

VERANSTALTUNGSTIPPS

 

Mi. 2. Dez. KÖLN, 19 Uhr

EDITORENGESPRÄCH MIT MARTIN WOLF (BFS)
im Filmforum NRW/Museum Ludwig

WEINBERG (Folge 1 & 2), (D 2015, Regie: Till Franzen, Jan Martin Scharf; Schnitt: Martin Wolf, 52 und 55 Min.)

Anschließend das Gespräch mit Filmeditor Martin Wolf, moderiert von Werner Busch (Filmredakteur und -kurator, Filmplus)

DER EINTRITT IST FREI !

Das Screening mit dem anschließenden Editorengespräch die dritte Begegnung von Filmplus mit der ifs, die sich der Montage von Fernsehformaten widmen.

https://www.facebook.com/events/1495040050824761/

 

 

Sa/So 23./24. Jan. 2016 LONDON

EDITING Workshop mit Editor MARTIN WALSH - UK (Oscar für CHICAGO, Montage u.a. von V for Vendetta, Bridget Jones Diary, Clash of Titans, Cinderella)

20% RABATT FÜR BFS-MITGLIEDER

Veransaltet von FestFilmLab: www.filmlab.fest.pt