MONTAGEFORUM/ANTRITTSVORLESUNG (hochschulöffentliche Veranstaltung - alle sind willkommen Studierende/Lehrende/Mitarbeiter*innen)
Mittwoch 01.06.16
17:00 Uhr Kino 1101
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Zu Gast //Antrittsvorlesung
Prof. Gergana Voigt
Montieren ist eine Mischung aus Rationalität, Wahrnehmung, Emotion und Intuition.
Um innerhalb dieses Spektrums von klarer Analyse bis zum verbal nicht Artikulierbaren das Gleichgewicht zu finden, müssen im Schneideraum eigenständige Wege im Denken, Empfinden und Gestalten gesucht werden. In diesem Montageforum, welches zugleich Antrittsvorlesung ist möchten wir uns mit dieser montagespezifischen Herausforderung beschäftigen. Die Reflexion zu Gergana Voigts Montagearbeit an dem Film „Töchter“ (R: Maria Speth) soll uns Aufschluss geben über mögliche Strategien zur Entscheidungsfindung im Montageprozess.
Gergana Voigt arbeitet seit 1996 als freie Filmeditorin für Kino- und Fernsehfilme. Sie ist verantwortlich für die Montage an über 30 Spielfilmen.
Für die Montage von Tolle Lage des Regisseurs Sören Voigt wurde sie für den Schnitt Preis nominiert. Sie erhielt ebenfalls eine Nominierung für den Preis der deutschen Filmkritik für Das System- Alles verstehen heißt alles verzeihen, Regie Marc Bauder.
Gergana Voigt ist ebenfalls an der aktuell in den deutschen Kinos zu sehenden Tragikkomödie Mängelexemplar für die Montage verantwortlich gewesen.
Neben ihre Tätigkeit als Filmeditorin unterrichtet Gergana Voigt an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) und der Hamburg Media School (HMS). Ab 2013 war sie Vertreterin einer Professur im Studiengang Montage und ist in 2016 auf die Professur Künstlerische Montage/Fiktionaler Film an die Filmuniversität Babelsberg berufen worden.
Filmografie ( Auswahl)
- Tolle Lage- Regie Sören Voigt
- England!- Regie Achim von Borries
- Bungalow- Regie Ulrich Köhler
- Northern Star- Regie Felix Randau
- Identity Kills- Regie Sören Voigt
- En Garde- Regie Ayse Polat
- Was nützt die Liebe in Gedanken- Regie Achim von Borries
- Schwerkraft- Regie Maximilian Erlenwein
- Das System- Alles verstehen heißt alles verzeihen- Regie Marc Bauder
- Implosion- Regie Sören Voigt
- Töchter- Regie Maria Speth
- Mängelexemplar- Regie Laura Lackmann
Töchter
Montage: Gergana Voigt//Maria Speth • Regie: Maria Speth
Agnes, eine Lehrerin aus der hessischen Provinz kommt nach Berlin. Sie soll ein totes Mädchen identifizieren. Die Polizei vermutet, dass es sich um ihre fünfzehnjährige Tochter Lydia handelt, die von zu Hause weggelaufen ist. Es ist nicht Lydia. Trotzdem bleibt Agnes in der Stadt. Angetrieben von der Hoffnung, irgendwo ihre Tochter zu finden. Eine verzweifelte Suche beginnt. Bahnhofsmissionen, Drogentreffs, Kontaktstellen für Obdachlose. Orte, die Agnes normalerweise meidet. Die sie ängstigen. Das Schlimmste: nicht zu wissen.
Ines lebt seit Jahren in dieser Stadt. Oft auf der Straße. Manchmal bei Menschen, die ihr Obdach geben. Ein überzeugter Parasit dieser Gesellschaft. Behauptet aber, Malerin zu sein. Die Wege dieser beiden Frauen kreuzen sich. Ines weicht nicht mehr von Agnes` Seite. Dringt mit penetranter Selbstverständlichkeit in Agnes` Leben ein, so als ob es das ihre sei. Agnes lässt es geschehen. Die Unbekannte erscheint ihr unerklärbar, fremdartig, bedrohlich und doch irgendwie vertraut. Ein eigentümliches Verhältnis von Anziehung und Abstoßung beginnt sich zwischen den beiden Frauen zu entwickeln. Agnes ist verwirrt. Verliert die Orientierung. Woher und warum ist Ines zu ihr gekommen? Gibt es eine Verbindung zwischen der Fremden und ihrer Tochter? Soll sie weiter nach ihrer Tochter suchen? Warum weist sie Ines nicht einfach die Tür? Agnes muss eine Entscheidung treffen.
<br /> Es freuen sich auf Euer kommen:<br /> <br /> Susanne Foidl und <a href="t3://record?identifier=fe_users&uid=983">Szilvia Ruszev</a> <br /> <br />