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Corona und die Branche: Stefan Essl, Editor

Stefan Essl war Editor bei u.a. Willkommen bei den Hartmanns, Leberkäsjunkie oder Nightlife (Bild: Stefan Essl)

| Was gibt's Neues?

Wie schlagen Sie sich während der Corona-Krise? Blickpunkt:Film hört sich um und befragt Mitglieder der Kino- und Filmbranche, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert werden. Hier berichtet Editor Stefan Essl.

Wie behaupten Sie sich in der Corona-Krise?

Zuerst einmal bin ich sehr froh, dass ich weder im Familien- und Bekanntenkreis noch im beruflichen Umfeld einen Corona-Fall kenne. Des Weiteren versuche ich natürlich, mich an die Empfehlungen der Regierung zu halten, um einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken, so dass die Filmwirtschaft möglichst schnell wieder in eine gewisse Normalität zurückkehrt. Wir vom BFS sind in dieser Krise im engen Austausch mit den anderen Berufsverbänden, um gemeinsam sowohl politische Forderungen als auch Hilfestellungen für unsere Mitglieder anzubieten. Denn die Probleme sind für alle Filmschaffenden gewerkübergreifend gleich. Die zunehmende Solidarität untereinander ist vermutlich der einzig positive Aspekt dieser Krise.

Mit welchen Schwierigkeiten haben Sie zu kämpfen?

Persönlich bin ich momentan noch in der glücklichen Lage einen Film schneiden zu können. Allerdings wird dieses Projekt Mitte Mai fertiggestellt sein. Mein Anschlussprojekt wurde erstmal auf Mitte/Ende September verschoben. Ich hoffe sehr, dass bis dahin wieder gedreht werden kann, denn sonst wird es eng. Leider wurden bei einigen Kolleg*innen und Mitgliedern auch Kündigungen ausgesprochen ohne den Versuch, im Vorfeld Lösungen zu finden. Ein Ansatz wäre unter Umständen z.B. das Kurzarbeitergeld gewesen. Hier bietet der BFS für seine Mitglieder auch eine individuelle Rechtsberatung an. Erschwerend kommt hinzu, dass die in der Branche üblichen Abrechnungsmodelle (Rechnung/Lohnsteuer) gesonderter Lösungen bedürfen, um den wirtschaftlichen Ruin der Filmschaffenden aufzufangen. So kommen z.B. beantragte Zuschüsse von Bund und Ländern nur sehr lückenhaft bei den Antragstellern an. Deshalb sollte man die Politik und auch die Sender in die Pflicht nehmen, um das Überleben der Filmschaffenden, Produzenten und auch Kinobetreiber zu gewährleisten.

Wann, hoffen Sie, wird das Geschäft normal weitergehen können?

Je eher desto besser! Ich hoffe auch, dass der Schaden in der Filmbranche nicht zu groß sein wird und wir möglichst schnell zu einer gewissen Normalität zurückkehren können. Vorausgesetzt ist natürlich keine gesundheitliche Gefährdung aller Beteiligten. Ich drücke uns allen die Daumen, dass wir gesund und ohne allzu große finanzielle Schwierigkeiten aus dieser Krise rauskommen.