ifs-Begegnung Edimotion mit Mechthild Barth und SEARCHING FOR SUGAR MAN
Ort & Datum
Köln, öffentlich
05.04.2023
Beginn: 19:00 Uhr
Wo
Filmforum im Museum Ludwig
Veranstalter
SWE/GBR 2023, Regie und Montage: Malik Bendjelloul, 86 min, OmU
Mittwoch, 05. April 2023 | 19 Uhr | anschließend Gespräch mit Editorin Mechthild Barth
Moderation: Dietmar Kraus, Kurator Edimotion
Filmforum im Museum Ludwig, Köln
EINTRITT FREI!
Bei der "ifs-Begegnung Edimotion" fragen wir Editor*innen nach ihren persönlichen Lieblingsfilmen, deren herausragende Montage sie gerne vorstellen möchten.
Am 05. April schauen wir gemeinsam mit Editorin Mechthild Barth SEARCHING FOR SUGAR MAN im Filmforum NRW.
Kaum jemand interessierte sich in den USA für den Folk-Musiker Sixto Rodriguez aus Detroit, von dem Anfang der 1970er zwei Alben erschienen, die beide floppten. Er musste sich u.a. als Bauarbeiter durchschlagen, während seine Musik in Australien und Südafrika große Erfolge feierte – jahrelang ohne dass Rodriguez davon erfuhr, oder Tantiemen bekam. In Südafrika waren seine Platten insbesondere bei der Anti-Apartheid-Bewegung beliebt und verkauften sich noch besser als Bob Dylan oder Elvis Presley.
Regisseur Malik Bendjelloul zeichnet in seinem vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm SEARCHING FOR SUGAR MAN (Oscar 2013) die Recherchen zweier südafrikanischer Musik-Fans nach, die sich in den 1990er Jahren auf die Suche nach Rodriguez begaben. Unser Gast Mechthild Barth hat den mitreißenden Film auch deshalb ausgewählt, weil sein dramaturgischer Aufbau einlädt zur Diskussion: Über das Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Dokumentarfilm. Sie sagt dazu: „Ich darf als Zuschauerin live dabei sein, wie sich diese geheimnisvolle Geschichte, diese emotionale Suche, entblättert – auch wenn sie zur Drehzeit bereits einige Jahre zurück liegt. Selbst wenn Chronologie und Zusammenhänge nicht immer 100% mit der Wahrheit übereinstimmen, ist entscheidend, dass die Gesamtwirkung wahrhaftig bleibt.“
Die Editorin, Regisseurin und Dramaturgin Mechthild Barth wurde 1971 in Lemgo geboren und wuchs im benachbarten Bad Salzuflen auf. Nach ihrem Staatsexamen in Kunst, Hispanistik und Germanistik trat sie 1999 ein vierjähriges Theater-Engagement im spanischen Santiago de Compostela an. Parallel dazu begann sie ein Regiestudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln und verbrachte 2002/03 ein Auslandsjahr an der Internationalen Filmschule Kuba. Die KHM absolvierte sie 2004 mit dem Spielfilm 5 ZIMMER, für welchen sie den Förderpreis NRW und das Gerd-Ruge-Stipendium erhielt. Ab 2006 wandte sie sich mit der Montage von Dokumentarfilmen wie NOBODY'S PERFECT zunehmend der Tätigkeit als Editorin zu. Aktuell ist Barth mit dem Kino-Dokumentarfilm ELFRIEDE JELINEK DIE SPRACHE VON DER LEINE LASSEN beim Deutschen Filmpreis und beim Deutschen Kamerapreis für den Besten Schnitt nominiert.
Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e.V.