Forderungspapier zur Qualitätssteigerung des deutschen Dokumentarfilms
Der lange unformatierte Dokumentarfilm ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und ein unerlässliches Korrektiv in einer von Schlagzeilen dominierten Welt. Viele Produktionen erreichen allerdings nicht die Qualität, die das Thema eigentlich verdient hätte.
Aus diesem Grund hat der Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS) eine Umfrage in Auftrag gegeben. Mehr als 170 teilnehmende Editor*innen machten Angaben zu 246 Dokumentarfilmen der letzten fünf Jahre. Die Ergebnisse zeigen, wie Budget, Schnittzeit, Qualität und Erfolg der Filme miteinander in Beziehung stehen. Sie bilden die Basis für unsere Forderungen.
Das Forderungspapier zur Qualitätssteigerung des deutschen Dokumentarfilms ist hier (PDF)
Die Umfrage, der die Forderungen zugrunde liegen, finden Sie hier (PDF)
Dok:Schnitt:Zukunft
Die von Produktionsseite kalkulierte Schnittzeit wird bei fast zwei Drittel der Kino-Dokumentarfilme erheblich überschritten. Um diese Erfahrung zu belegen, hat der BFS eine Umfrage zur Arbeitssituation beim Schnitt von langen unformatierten Dokumentarfilmen in Auftrag gegeben.
Am 29. August 2018 veranstaltete der BFS eine Panel-Diskussion mit dem Titel ”Unsere schöne Sorge: Was sich für die Montage von langen Dokumentarfilmen ändern muss” im Berliner ACUD Studio. Die Arbeitsgruppe, die damals ein Positionspapier präsentierte, hat in der Folgezeit die Zusammenhänge in diesem Arbeitsfeld genau untersucht.
Herausgekommen ist, dass realistisch eingeschätzte Schnittdauer, angemessene Bezahlung und dem Montageprozess zuträgliche Arbeitsbedingungen eher die Ausnahme als die Regel sind. Und das obwohl die Schnittphase für die Qualität eines Dokumentarfilms entscheidend ist! Denn das geht aus der Umfrage ebenfalls eindeutig hervor: bei Publikum und Festivals erfolgreiche Dokumentarfilme können auf fast 8 Wochen mehr Schnittzeit zurückblicken. Sie haben fast doppelt so hohe Budgets wie nicht erfolgreiche Filme.
BFS Team Dok:Schnitt:Zukunft – Rike Anders, Beatrice Babin, Mechthild Barth, Anne Fabini, Gesa Jäger, Carlotta Kittel, Dietmar Kraus, Sven Kulik, Gesa Marten, Annette Muff, Frank Müller, Rune Schweitzer, Barbara Toennieshen, Catrin Vogt, Nadja Werner