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Agentur Editors - ein erster Erfahrungsbericht von Steffen Hand

| Magazin
Seit Anfang Mai 2019 ist die Agentur Editors am Start. Viele Mitglieder lassen sich inzwischen von der Agentur vertreten. Wir haben Steffen Hand aus Hamburg nach seinen Erfahrungen gefragt.

„Die Agentur ist genau das, was wir Editor*innen noch brauchten – das fehlende Puzzleteil, das habe ich schon bei der JHV gemerkt.“

 

Warum hast Du Dich für eine Agentur entschieden?

Ich habe das Mysterium „Verhandlung“ verstanden und kann auch mitspielen, jedoch kostet es mich Zeit und Kraft. Und fast die ganze Bürokratie auslagern zu können, um wieder Zeit für Kreativität zu haben, klang für mich sehr reizvoll. Ich will mich auf das Schneiden konzentrieren können – und das klappt mit der Agentur.

 

Was wird durch die Agentur leichter?

Vieles, ich habe ein Erstgespräch - die Aufgabe und der Zeitrahmen werden geklärt. Ab dann übernimmt die Agentur. Die Verhandlung, die uns Kreativen nicht sehr liegt, übernehmen jetzt Menschen, die das können. Das fühlt sich gut an.

Ich bin nicht mehr „angreifbar“ (z.B. Wenn der Kunde sagt: „Wir kennen uns doch persönlich, du bist doch so toll.“) und werde nicht mehr angeschnorrt („Kannst du es nicht für die Hälfte machen?“). Ich muss keine Rechnungen schreiben, Geld einfordern, Verträge hin und her schicken, Fristen einhalten.

Neulich wollte ein Auftraggeber meine Kosten für die Technik nicht akzeptieren – das hat dann die Agentur durchgeboxt und ich habe dadurch den Stress ausgelagert.

Und ich bekomme mein Geld jetzt tatsächlich viel früher. Vor der Agentur wurde nicht immer gleich gezahlt – da fehlten noch Unterlagen, Unterschriften oder ich war gerade viel unterwegs und bin nicht rechtzeitig dazu gekommen, die Mails zeitnah zu beantworten. Jetzt sind alle Unterlagen da und die Auftraggeber überweisen nach 10-14 Tagen – das ist eine riesige Erleichterung.

Gut finde ich auch, dass es nach dem Auftrag eine Feedback-Runde (Ich-Agentur, Ich-Kunde, Kunde-Agentur) gibt, das ist auch für zukünftige Projekte super hilfreich.

 

Wieviel Zeit sparst Du?

Ich habe ja sehr viele Projekte: von Juli bis Oktober waren es sieben verschiedene Auftraggeber. Daher spare ich bestimmt 3-4 Arbeitstage im Monat, nämlich die mit der Bürokratie, Telefonieren, e-Mails, Kopieren, dem ganzen Orga-Kram. Diese Büroarbeit liegt mir nicht besonders, daher habe ich sie oft vor mir hergeschoben.

Außerdem habe ich mit der Agentur zum ersten Mal auf Lohnsteuer gearbeitet – das war mir vorher zu aufwändig – die ganzen Anträge etc., das kostet Zeit und Nerven. Jetzt hat das alles die Agentur übernommen.

 

Hat sich das Verhalten der Auftraggeber durch das Dazwischenschalten der Agentur verändert?

Ich habe bisher viele Neukunden und nur einen Bestandskunden mit der Agentur abgewickelt. Das Feedback war stets positiv - weil die bürokratischen Dinge jetzt schneller über die Bühne gehen. Allerdings schaut die Agentur auch genau hin, liest alle Verträge genau und deckt Missstände auf, die wir Freelancer jahrelang hingenommen haben. Daher wirkt die Agentur auf manche Produktionsfirmen unbequem.

Super ist übrigens, dass die Agentur für mich oft auch Reisekosten und Unterkünfte verhandelt hat. Früher habe ich viel mehr bei Freunden übernachtet und improvisiert, jetzt wird alles Schritt für Schritt professioneller.

 

Wie haben die Auftraggeber auf die Agentur reagiert?

Durch die Agentur wird mein Auftreten professioneller. Die meisten Auftraggeber sind erstmal überrascht - nehmen es dann aber recht positiv hin. „Das macht ja für dich Sinn.“ Für mich ist die Agentur ähnlich wie der Steuerberater – auch ein Berater in Vertragsangelegenheiten.

 

Was ist der für Dich größte Mehrwert der Agentur?

Ich bin nicht mehr allein. Wenn ich mich über etwas ärgere oder etwas schief läuft, spreche ich jetzt mit meiner Agentur und nicht mehr mit dem Kunden und das ist gut. Die Agentur Editors ist für mich wie eine „Firewall“, die mich schützt. Und sie ermöglicht mir ein leichteres Berufsleben und ich schätze ihre herzliche Beharrlichkeit sehr.

 

Steffen Hand, Filmeditor

 

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© Holger Held